Ob und wie du auf Handlungsmöglichkeiten in deinem im eigenen Umfeld aufmerksam wirst, hängt stark davon ab, wie du die Dinge wahrnimmst. Dazu gehört auch dein Lernweg und die Wertschätzung der kleinen Erfolge unterwegs.
Denken und Sprechen
8 Tipps, damit du wichtige Zusammenhänge in deinem Umfeld besser verstehst
Die Veränderung hin zu mehr Nachhaltigkeit betrifft dich auch in ihren Auswirkungen auf dein Denken und Sprechen. Es ist wichtig, dass du verstehst, wie dein Umfeld auf die Gesamtheit der sozio-ökologischen Zusammenhänge wirkt.
Die Verknüpfung vieler Komponenten führt zu Veränderungen. Einzelne Sachverhalte und Verhaltensweisen erzeugen erst in ihrer Verbindung zu größeren Mustern die fatalen Auswirkungen. Probleme wie Klimawandel, Nahrungsmittelkrisen, Katastrophen, Energie-, Abfall- und Wasserwirtschaft, Landnutzungsänderungen und der Verlust der biologischen Vielfalt sind eng miteinander verknüpft. Weil es so vieles gibt, was wir gerne verändern möchten, ist es wichtig, sich auf das konzentrieren, was für dich persönlich relevant ist, denn du kannst nicht alles verändern:
- Frage dich oder sprich mit anderen darüber, welche materiellen und psychischen Grundbedürfnisse wir Menschen haben. Was ist aus deiner Sicht genug? Wie wollen wir leben? Was ist gerecht?
- Akzeptiere als Ausgangspunkt, dass es viele Zusammenhänge gibt und keine einfachen Lösungen. Das Problem ist komplex.
- Informiere dich über ökologische und wirtschaftliche Zusammenhänge, z.B. beim Club of Rome oder Harald Lesch • Klimakrise • Die Folgen des menschlichen Handelns
- Mache dir klar, worauf wir heute im gewohnten System verzichten müssen:
- saubere Luft,
- Schutz vor Lärmbelästigung durch Straßen- und Luftverkehr,
- nachhaltiger Konsum ist aufwendiger und teurer als nicht nachhaltiger, usw.
- Welche positiven Ziele entstehen daraus? Also nicht “weg von …” sondern: was ist für uns attraktiv? Was möchten wir konkret erreichen? Und was könnten Zwischenschritte sein? (mehr dazu findest du hier)
- Rechne mit Irrtümern und Fehlern – sie gehören dazu und niemand hat die perfekte, alles umfassende Lösung in der Tasche
- Wir können nur gemeinsam Erfolg haben. Dafür ist es wichtig, dass wir uns auf unsere Gemeinsamkeiten konzentrieren, nicht so sehr auf Unterschiede. Unterschiede können helfen, Ideen aus verschiedenen Lebensperspektiven einzubinden. Dafür ist es wichtig, Handlungsmöglichkeiten in den Vordergrund stellen
- Nimm wahr, wenn etwas gelingt und halte es nicht für selbstverständlich. Feiere persönliche und gemeinsame Erfolge, auch wenn sie klein zu sein scheinen. Nutze dafür alle dir zur Verfügung stehenden Kommunikationsmöglichkeiten. Denn große Veränderungen enstehen aus kleinen Schritten.
„Sie müssen nicht alles auf einmal machen, sondern reinspüren, was Schritt für Schritt geht und wo Ihre Fähigkeiten und Tätigkeiten die beste Wirkung entfalten. Da gibt es kein Patentrezept, aber die Einladung ist immer zu sehen: Ich kann andere inspirieren, ihre Aktivitäten zu verändern. Ich kann in den Strukturen, in denen ich aktiv bin, die Abläufe verändern. Dafür darf und muss ich auch manchmal kritisieren und auch mal Banden bilden gegen die Besitzstandswahrung und Machtmissbrauch – im Idealfall konstruktiv und mit klarem Kompass für eine Zukunft, in der viele normative Ziele erfüllt werden können.“
Prof. Maja Göpel, Transformationsforscherin
Familie, Freund*innen und Bekannte
Du bist am wirkungsvollsten, wenn du dich mit deinem persönlichen Umfeld unterhältst. Im direkten Gespräch sind Menschen viel eher bereit, sich mit den dringenden sozial-ökologischen Krisen auseinanderzusetzen. Selbst wenn du nicht jeden einzelnen Menschen überzeugen kannst, allein die Tatsache, dass ihr darüber sprecht, setzt einen Keim der Veränderung in der Welt.
Nimm aktiv Stellung, wenn das Thema zur Sprache kommt. Konzentriere dich dabei auf gemeinsame Interessen und mögliche Handlungsmöglichkeiten. Schuldzuweisungen und Vorwürfe führen selten zum gewünschten Ergebnis – im Gegenteil. Finde lieber Anknüpfungspunkte zu den Interessen, Werten und Anliegen, die ihr teilt, und verbinde diese mit deinen eigenen Gedanken.
Bringe die Gespräche über „Veränderungsmöglichkeiten“ in Schwung, indem du beispielsweise ds beschreibst, was dich gerade in Bezug darauf beschäftigt. Ermutige andere, ihre Gedanken und Ideen einzubringen und schaffe so eine inspirierende Diskussionsatmosphäre.
Es ist von enormer Bedeutung, die Botschaft zu verbreiten, dass die alleinige Konzentration auf individuelles Verhalten den Tatsachen nicht gerecht wird. Das gegenwärtig dominierende ökonomische Modell destabilisiert unsere Gesellschaft, da es auf ungebremstem Ressourcenverbrauch und unkontrolliertem Wachstum beruht. Die Preisgestaltung ohne Berücksichtigung ökologischer Zusammenhänge führt bereits heute zu einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich und zu zunehmender Verarmung.
Für weitere wertvolle Tipps und Empfehlungen, wie du persönliche Gespräche erfolgreich gestalten kannst, schau dir unbedingt den Spickzettel für Aktive an. Zudem findest du auf der Website der Psychologists for Future weitere Informationen zur Klima-Kommunikation, die dich inspirieren werden.
Lass uns gemeinsam den Unterschied machen und für eine nachhaltige Zukunft eintreten!