Die Klima­leugner-Mecha­nismen des Gehirns:

Warum stehen wir uns selbst im Weg, obwohl wir die Katastrophe noch verhindern könnten? Wenn du diese 7 Abwehrmechanismen des Gehirns kennst, fällt es dir leichter, dich selbst und andere zu ertappen.

Psychologie

Basierend auf den sieben Drachen der Untätigkeit von Robert Gifford

Zu weit weg

Unser Gehirn reagiert am besten auf Gefahren, die wir direkt und unmittelbar vor Augen haben. Blöd, denn die Bedrohung unserer Lebensgrundlagen gehört nicht dazu. Viele denken, dass es im eigenen Umfeld schon nicht so schlimm werden wird. Oder sie empfinden eigenes Handeln als Tropfen auf den heißen Stein. Was hilft? Sich des Problems bewusst werden und sich informieren.

Zu viel Sci-Fi

Geschichten von Technologien als Klimaretter sind zu schön, um wahr zu sein. Im Gegenteil: Wenn wir uns nur darauf verlassen, verzögern wir überlebenswichtige Maßnahmen. Dahinter steht die Hoffnung, dass wir so weitermachen können wie bisher. Frage dich: Wie sieht meine Vision für eine nachhaltige, lebenswerte Zukunft aus? Statt den Verzicht zu betonen, können wir Lust auf den Wandel entwickeln, indem wir angenehme Bilder finden, die uns antreiben.

Zu uncool

Menschen orientieren ihr Verhalten am Verhalten anderer. Dies kann schnell zu Untätigkeit führen: Warum sollte ich mich ändern, wenn andere es nicht tun? Anstatt unser Verhalten durch andere zu rechtfertigen, sollten wir uns vor Augen führen: Zu Beginn aller großen sozialen Bewegungen standen Einzelne, die einfach angefangen haben. Kleine Gruppen können genügen, um riesige Änderungen anzustoßen. Mit welchem Funken kannst du andere anstecken?

Zu viel investiert

Gewohnheiten sind schwer zu ändern. Das liegt auch am Sunk-Cost-Effekt: Wenn wir in etwas schon Geld, Zeit oder Energie gesteckt haben, fällt es uns schwer, damit aufzuhören. Das kennt man von Kinofilmen, die man nur zuende schaut, weil man bezahlt hat. Entscheide daher zukunftsgerichtet: Verschwende keine Ressourcen für etwas, das nicht mehr richtig ist. Mach weiter mit dem, was dich an dein Ziel bringt!

Zu viele Gefühle

Wenn Menschen keine Kapazität oder Lust haben, sich mit der Bedrohung unserer Lebensgrundlagen auseinanderzusetzen, werten sie manchmal das Thema oder die nötigen Maßnahmen ab. Was tun? Zuhören! Denn oft steckt etwas ganz anderes dahinter, z. B. Gefühle von Scham oder Angst.

Zu riskant

Ja, Veränderung ist mit Unsicherheit verbunden. Aber die Risiken, die wir eingehen, wenn wir nicht handeln, sind sehr viel größer. Was hier hilft: Mehr darüber nachdenken und sprechen, was an Gutem entstehen wird. Diskutiere dies auch mit Menschen, die anders sind als du, und die dir neue Impulse geben können.

Zu individuell

Der “Single Action Bias” ist tückisch: Eine gute Tat dient unbewusst der Rechtfertigung, an anderen Stellen nichts ändern zu müssen. Auch aus der Politik kennen wir Alibi-Maßnahmen ohne großen Effekt gut. Sei wachsam für diese Denkfallen und lenke den Blick auf Hebel, mit denen du viel auf einmal bewegen kannst, allen voran Druck auf Entscheidungsträger:innen aus Politik und Wirtschaft.

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